Umgeben von einem wunderschönen Birkenwald ist dieses ruhiges russisches Dorf ein Zufluchtsort für deutsche Siedler. Sie lieben ihre deutsche Sprache und ihre Traditionen und haben Russland seit Jahrhunderten zu ihrer Heimat gemacht.
Am malerischen Ufer des Flusses Ob in Südsibirien, etwa eine Stunde westlich der Stadt Tomsk, liegt das gemütliche Dorf Kozhevnikovo, eine Gemeinschaft von fast 1000 ethnischen Deutschen, Nachkommen von Einwanderern aus dem 18. Jahrhundert. Sie halten die Traditionen lebendich von ihrem deutschen Erbe, und bis heute sprechen viele von ihnen Deutsch.

Dorfbewohner in Russland
Die Deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Gegend selbst besucht und mit einigen Einheimischen sich selbst fotografieren lassen. Einige Familien in diesem Dorf haben auch Deutschland besucht, aber sie sind zufrieden damit, weiterhin in Russland zu leben.

am Ufer des Flusses Ob
Umgeben von einem wunderschönen Birkenwald ist dieses ruhiges, kleines Dorf eine Oase für deutsche Siedler. Tagsüber bewirtschaften sie das Land in Ruhe und nachts finden sie in ihren hübschen Holzhäusern Ruhe. Sie haben ein gemäßigtes Klima im Norden. Obwohl sie so locker sind, dass Kühe gelegentlich durch die Straßen der Stadt ziehen, sind sie auch mit den modernen Annehmlichkeiten vertraut.
Im Dorf gibt es eine kleine deutsche Brauerei, ein Juweliergeschäft und eine Reihe anderer kleiner Geschäfte. Und die schöne Kirche des Heiligen Georgs dient den Christen vor Ort als spirituelles Zentrum.
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in Kozhevnikovo
Die Geschichte begann am Ende des 18. Jahrhunderts, als die russische Kaiserin Katharina II. - selbst deutscher Abstammung - über 30.000 Siedler dazu einlud, aus Deutschland nach Russland zu ziehen. Diese ethnischen Deutschen besiedelten Länder im Südwesten der Wolga und schufen über 100 Dörfer. Sie wurden als die Wolgadeutschen bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts lebten in Russland 1,8 Millionen ethnische Deutsche, die meisten von ihnen Landwirte.
Als Nazideutschland in 1941 die Sowjetunion einmarschierte, änderte sich alles. Stalin erklärte alle Deutschen zu Staatsfeinden, und er fuhr fort, Hunderttausende Wolgadeutsche nach Siberien und in andere entfernte Regionen zu deportieren. Sie bekamen wenig zu essen oder zu trinken und die Wetterbedingungen waren brutal. Es wird geschätzt, dass 40% der Wolgadeutschen infolge der Deportation starben.

in Kozhevnikovo
Nach Stalins Tod hörte die Verfolgung der Wolgadeutschen auf. Sie durften in mildere Klimazonen ziehen, beispielsweise in das Dorf Kozhevnikovo in Südsibirien. In den achtziger und neunziger Jahren verließen zahlreiche Wolgadeutsche die Sowjetunion und kehrten nach Deutschland zurück.
Trotzdem blieben einige Deutsche in Russland. Sie lieben ihr Erbe und sprechen immer noch deutsch. Gleichzeitig lieben sie Russland und wollen nicht gehen. Edward Weber, ein Dorfbewohner in Kozhevnikovo, hat bereits Deutschland besucht, und er sagt:
"Das ist die Heimat meiner Vorfahren. Meine Heimat ist Russland."

im Dorf Kozhevnikovo
Er und seine Frau haben ihr landwirtschaftliches Erbe erhalten. Um ihr Einkommen zu steigern, pflegen sie einen Gemüsegarten und halten auch Schweine und Geflügel.
Einige von ihnen fanden heraus, dass Deutschland nicht mehr der angenehme Ort war, den sie erwartet hatten. Obwohl sie die historische deutsche Sprache und Kultur verstehen, fühlen sie sich in Deutschland selbst nicht willkommen. So kehrten einige von ihnen nach Russland zurück.
Weber meint:
"Einige Familien sind in die umliegenden Dörfer zurückgekehrt. Sie waren es müde, als Bürger zweiter Klasse behandelt zu werden."

ein Mittagessen in einem
deutschsprachigen Sommerlager
in Koshevnikovo
Zum Glück sind sie in Russland keine Bürger zweiter Klasse. Viele der Dorfbewohner sprechen immer noch einen 200 Jahre alten Dialekt der deutschen Sprache, und in den örtlichen Schulen lernen junge Leute heute noch Deutsch. Die Dorfbewohner möchten ihre Traditionen am Leben erhalten. Sie haben sogar deutschsprachige Ferienlager, in denen ihre Teenager deutsche Bücher lesen, in deutschen Theaterstücken spielen, deutsche Geographie lernen und deutsche Volksmusik spielen.
Nina Hochweiss, eine in Russland lebende Deutsche, bezeichnet diesen Teil Russlands als "Paradies" auf Erden. Sie sagt: "Weißt du, hier ist der Sommer fantastisch."
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